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Gemini-Börsengang: Was Investoren wissen müssen (GEMI)

Gemini Space Station, Inc., unter der Leitung von Cameron und Tyler Winklevoss, bereitet sich darauf vor, an die Börse zu gehen – in einem Börsengang, der einer der meistdiskutierten IPOs des Jahres 2025 werden könnte. Das Unternehmen reichte am 2. September 2025 seine S-1-Registrierung bei der U.S. Securities and Exchange Commission ein und bestätigte damit die Absicht, 16.666.667 Aktien der Klasse A (Common Stock) an die Öffentlichkeit zu bringen. Gestützt auf Krypto-Ruhm und einen futuristischen Namen trägt die Marke Gemini sowohl Neugier als auch Ambition in sich.


Anleger blicken gespannt auf diesen Börsengang, da sich der Kryptomarkt zuletzt stark entwickelt hat. Im vergangenen Jahr erlebte der Bitcoin einen drastischen Preisanstieg, Aktien anderer Krypto-Börsenplattformen wie Coinbase übertrafen die Erwartungen, und auch der jüngste Börsengang von Circle (Herausgeber des USDC-Stablecoins) deutet auf positive Anlegerstimmung in diesem Sektor hin. Die entscheidende Frage lautet: Ist dieses IPO startbereit – oder noch auf der Startrampe?




Was ist Gemini Space Station?

Gemini Space Station, Inc. ist kein gewöhnisches Tech-Startup. Während die Details zu den genauen Geschäftstätigkeiten noch etwas unklar sind, deuten Branding und die Krypto-Vergangenheit der Winklevoss-Brüder auf eine Schnittstelle zwischen Blockchain-Innovation und Web3-Anwendungen hin. Website und Marketingmaterialien des Unternehmens lassen auf das Ziel schließen, eine digitale und physische Infrastruktur-Ebene zu schaffen, die die nächste Generation dezentraler Anwendungen unterstützt.


Der Hauptsitz in New York City positioniert Gemini im Herzen des US-Finanzzentrums und unterstreicht das Engagement für institutionelle Transparenz und Wachstum. Was Gemini jedoch von anderen Unternehmen unterscheidet, ist die wahrscheinliche Ausrichtung auf tokenisierte Finanzmodelle und Blockchain-Technologien. Damit befindet sich das Unternehmen an der Schnittstelle verschiedener Sektoren und spricht sowohl technologieaffine Investoren als auch Anleger an, die Zugang zu aufstrebenden Branchen wie Krypto und Fintech suchen.


IPO-Details: Was wird angeboten?

Ein Überblick über das Angebot von Gemini:

  • Gesamtzahl der angebotenen Aktien: 16.666.667 Aktien der Klasse A (Common Stock)

  • Geschätzte Preisspanne: 17,00 bis 19,00 USD pro Aktie

  • Potenzielle Bruttoerlöse: Bis zu 316 Mio. USD, wenn am oberen Ende der Spanne bepreist

  • Ticker-Symbol: GEMI

  • Börse: Nasdaq Global Select Market

  • Option auf zusätzliche Aktien: Bis zu 2.500.000+ weitere Aktien könnten von der Gesellschaft und verkaufenden Aktionären im Rahmen einer 30-tägigen Option an die Konsortialbanken ausgegeben werden

  • Directed Share Program: 1,67 Mio. Aktien reserviert für Insider, Freunde, Familie und weitere vorab identifizierte Teilnehmer


Bemerkenswert ist, dass bislang kein öffentlicher Markt für die Class-A-Aktien von Gemini existierte. Dieses IPO markiert somit den ersten Einstieg für externe Anleger. Die hochkarätigen Konsortialbanken in Verbindung mit der Gründerreputation könnten die Nachfrage stützen. Dennoch hängt der wahre Wert von Umsetzung, Umsatzwachstum und Produkt-Markt-Passung ab – Faktoren, die in den öffentlichen Unterlagen noch nicht klar dargelegt sind.




Class A vs. Class B: Eine auf Kontrolle ausgelegte Struktur

Die Doppelklassenstruktur von Gemini sorgt aus gutem Grund für Diskussionen. Während die Öffentlichkeit Class-A-Aktien mit einer Stimme pro Aktie erwerben kann, behalten die Gründer alle Class-B-Aktien, die jeweils zehn Stimmen tragen. Nach dem IPO werden die öffentlichen Aktionäre nur 5,3 % der Stimmrechte kontrollieren, während die restlichen 94,7 % fest in den Händen von Cameron und Tyler Winklevoss bleiben.


Dieses Modell ist nicht neu. Auch Google und Meta wählten ähnliche Strukturen. Dennoch schränkt es den Einfluss von Investoren erheblich ein. Zwar ermöglicht es den Gründern, langfristige Visionen ohne kurzfristige Einmischung zu verfolgen, doch Minderheitsaktionäre haben kaum Mitspracherecht bei Unternehmensführung oder Führungswechseln. Auf dem Nasdaq gilt Gemini daher als „Controlled Company“ und ist von bestimmten Corporate-Governance-Regeln, wie z. B. Anforderungen an unabhängige Direktoren, befreit.




Finanzlage: Was wissen wir?

Die Finanzoffenlegungen von Gemini sind begrenzt – was bei aufstrebenden Wachstumsunternehmen üblich ist. Dennoch lassen sich einige Erkenntnisse ableiten:

  • Umsatzphase: Noch keine signifikanten Einnahmen – Hinweis auf ein Vor-Umsatz- oder Frühphasenmodell

  • Rentabilität: Gemini schreibt Verluste, was dem typischen Verlauf wachstumsstarker Tech-Startups entspricht

  • Cash-Burn-Rate: Laufende Betriebskosten erfordern externe Finanzierung, die Umsatzentwicklung bleibt unklar

  • Bewertung: Auf Basis des Mittelwerts der IPO-Spanne (18,00 USD/Aktie) und ohne Mehrzuteilung könnte die Bewertung über 1,5 Mrd. USD liegen


Zum Vergleich: Coinbase ging 2021 mit einer Bewertung von 100 Mrd. USD an die Börse, handelt aber mittlerweile weit unter dem IPO-Hoch. Bitdeer Technologies, ein Kryptomining-Unternehmen, ging 2023 via SPAC an die Börse, konnte sich aber aufgrund der Bitcoin-Volatilität kaum behaupten. Diese Beispiele zeigen, wie stark Krypto-nahe Aktien schwanken können – Investoren sollten dies bedenken.




Vorteil „Emerging Growth Company“

Als „Emerging Growth Company“ profitiert Gemini von mehreren regulatorischen Erleichterungen, darunter:

  • Kein Erfordernis eines Wirtschaftsprüferurteils zu internen Kontrollen

  • Reduzierte Offenlegung bei Vorstandsvergütungen

  • Möglichkeit zur aufgeschobenen Anwendung neuer Rechnungslegungsstandards


Diese Vorteile helfen Startups, Kosten zu senken und den Fokus auf Wachstum zu legen – allerdings auf Kosten der Transparenz. Investoren müssen mit dünneren Finanzberichten und weniger Offenlegungen rechnen als bei einem klassischen Large-Cap-IPO.




Directed Share Program: Früher Zugang mit Einschränkungen

Gemini plant, bis zu 1.666.667 Aktien bzw. 10 % des Angebots über ein Directed Share Program (DSP) zu verteilen. Dieses Programm ermöglicht es dem Unternehmen, ausgewählten Mitarbeitern, Partnern, Freunden und Familienangehörigen Aktien zum IPO-Preis zu verkaufen.


Allerdings gibt es Einschränkungen: Teilnehmer unterliegen in der Regel Lock-up-Vereinbarungen, die einen sofortigen Weiterverkauf verhindern. Zudem schützt die Teilnahme am DSP nicht vor Kursschwankungen nach Handelsbeginn.


Konsortialbanken: Eine starke Besetzung

Dieses IPO weist eines der umfangreichsten Konsortien des Jahres auf. Zu den wichtigsten Namen gehören:

  • Goldman Sachs & Co. LLC

  • Citigroup

  • Morgan Stanley

  • Cantor

  • Evercore ISI

  • Mizuho

  • Truist Securities

  • Cohen & Company Capital Markets

  • Keefe, Bruyette & Woods

  • Needham & Company

  • Rosenblatt

  • Academy Securities

  • AmeriVet Securities

  • Roberts & Ryan


Ein breites Konsortium signalisiert in der Regel institutionelle Unterstützung und Vertrauen in die Vermarktungsfähigkeit. Dennoch bedeutet eine starke Bankengruppe nicht automatisch eine erfolgreiche Kursentwicklung nach dem IPO.




Marktbedingungen: Ist das Timing richtig?

Der IPO-Markt 2025 zeigt sich vorsichtig optimistisch. Nach der Flaute 2022 und Anfang 2023 nahm die Zahl der Listings Ende 2024 wieder zu – insbesondere bei Tech- und KI-Unternehmen. Doch die Anlegerstimmung bleibt selektiv. Laut Renaissance Capital haben bis Q3 2025 48 IPOs stattgefunden, mit einem durchschnittlichen Kursanstieg von 12,3 % am ersten Tag. Allerdings handeln 35 % dieser Unternehmen inzwischen unter ihrem Ausgabepreis.


Krypto-nahe Aktien litten besonders stark unter der Volatilität. Von Krypto-Börsen bis zu Blockchain-Technologieanbietern erlebten viele Firmen deutliche Kurskorrekturen nach dem IPO. Vor diesem Hintergrund wirkt Geminis Timing ambitioniert – aber nicht ohne Beispiel.




Fazit

Der Börsengang von Gemini Space Station könnte einer der einzigartigsten IPOs des Jahres 2025 werden. Mit einer futuristischen Vision, dem Charisma bekannter Gründer und modernen Kapitalstrukturen positioniert sich das Unternehmen als Mischung aus Space-Tech und Krypto-Einfluss. Doch dies bringt auch erhebliche Risiken mit sich.


Das Unternehmen ist in seiner finanziellen Leistungsfähigkeit weitgehend unbewiesen, verfügt über eine extrem zentralisierte Kontrollstruktur und tritt in einen Markt ein, der ähnliche Akteure für überzogene Versprechen hart abgestraft hat. Dennoch: Wer an das langfristige Potenzial von Raumfahrt-Infrastruktur in Verbindung mit digitaler Innovation glaubt, könnte Gemini als spannende – wenn auch spekulative – Chance betrachten.


Wie immer gilt: Gehen Sie mit Vorsicht vor, machen Sie Ihre Hausaufgaben, und behalten Sie die Bodenhaftung – selbst wenn das Unternehmen nach den Sternen greift.





Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist der IPO-Preis der Gemini Space Station-Aktien?

Die Preisspanne wird auf 17,00 bis 19,00 USD pro Aktie geschätzt.


Wann beginnen die GEMI-Aktien mit dem Handel?

Die Aktien werden nach Genehmigung der Registrierung durch die SEC gehandelt. Ein konkretes Datum wurde noch nicht bekannt gegeben.


Was ist der Unterschied zwischen Class-A- und Class-B-Aktien?

Class-A-Aktien gewähren eine Stimme pro Aktie, während Class-B-Aktien, die von den Gründern gehalten werden, zehn Stimmen pro Aktie gewähren.


Wer wird das Unternehmen nach dem IPO kontrollieren?

Die Winklevoss-Zwillinge behalten 94,7 % der Stimmrechte und damit die Kontrolle über wichtige Entscheidungen.


Hat Gemini bereits Umsätze?

Zum Zeitpunkt der Einreichung befindet sich Gemini vermutlich noch vor der Umsatzgenerierung oder in einer frühen Phase, mit bislang nur begrenzt offengelegten Finanzzahlen.


Ist dieses IPO ein guter Einstieg in den Raumfahrt- oder Kryptosektor?

Es bietet entsprechenden Zugang, birgt jedoch – wie alle Investitionen in wachstumsstarke Unternehmen – erhebliche Risiken und hohe Volatilität.


Was bedeutet der Status „Emerging Growth Company“?

Er erlaubt Gemini, weniger strenge Offenlegungspflichten einzuhalten und bietet Flexibilität bei der Anwendung von Rechnungslegungsstandards.


Können Privatanleger am Directed Share Program teilnehmen?

Nur vorab ausgewählte Personen und Organisationen sind zur Teilnahme am DSP berechtigt. Die meisten Privatanleger müssen Aktien am offenen Markt erwerben.





Rechtlicher Hinweis (Financial Disclaimer)

Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Finanz-, Investitions- oder Rechtsberatung dar. Investitionen in IPOs sind mit Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Verlusts des eingesetzten Kapitals. Die Wertentwicklung vergleichbarer Unternehmen in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Leserinnen und Leser werden ermutigt, vor Anlageentscheidungen eine/n zugelassene/n Finanzberater/in zu konsultieren oder eigene Recherchen durchzuführen.






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